Ich widme meine Erinnerungen den Menschen dieser Welt

Premiere: 12.04.2024
Offenen Haus Oberwart (OHO)
Gastspiele: KUGA, Klingenbach, Parndorf, Neufeld, Stinatz

POSVEĆUJEM SVOJA SJEĆANJA LJUDEM OVOGA SVITA

Bühnenperformance über zwei Burgenlandkroatinnen im Widerstand 
basierend auf der Autobiografie von Hanna Sturm und einem Interview mit Käthe Sasso

Scenska izvedba o dvi gradišćanski Hrvatica u otporu, bazirajuća na autobiografiji Hanne Sturm i intervju-u s Käthom Sasso.

Recherche, Präsentationsvorbereitung, Dramaturgie, Regie/rešerša, priprava prezentacije, dramaturgija, režija: Joško Vlasich, Peter Wagner / Mitwirkende/akteri: Claudia Fellinger, Andrea Kerstinger, Konstantin Vlasich, Joško Vlasich / Videoregie additional lyrics / Darstellerin/glumica: Valentina Himmelbauer / Musik/muzika: Marco Blascetta, Justin Kodnar, Nikola Zeichmann / Additional Lyrics: Andrea Kerstinger, Dorothea Zeichmann, Tereza Grandits, Konstantin Milena Vlasich / Substitute: Tereza Grandits, Valentina Himmelbauer, Peter Wagner, Stefano Blascetta u.a.

Kartenreservierung und Kartenkauf bitte via karten@oho.at oder
telefonisch 03352-38555. Vielen Dank!



Aus gegebenen Anlass – Kurznachruf Käthe Sasso:
Die Theaterinitiative Burgenland – Landestheater der Autor:innen trauert um Käthe Sasso, die nur Stunden nach der Premiere unseres Stücks ICH WIDME MEINE ERINNERUNGEN DEN MENSCHEN DIESER WELT im 98. Lebensjahr verstorben ist. Sie wird nicht nur uns Theatermachern, die wir uns ihres Schicksals bedient haben, um auf Gefahren autokratischer Tendenzen in unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen, als Mahnerin und Inspirationsquelle in lebhaftester Erinnerung bleiben. Wir danken dir, Käthe, und verbeugen uns ein weiteres Mal vor dir, auch wenn nun zum endgültig letzten Mal! 🖤

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Ich widme meine Erinnerungen den Menschen dieser Welt

Trailer 2024

Auch im Burgenland gab es, bescheiden aber doch, politischen Widerstand gegen das Nazi-Regime. An vorderster Front finden sich dabei zwei Burgenlandkroatinnen, die ihren Kampf gegen den Terror der Nationalsozialisten nicht nur mit unerschütterlich zähem Engagement führten, sondern mit Gefängnis, Folter und einem brutalen Überlebenskampf im Konzentrationslager bezahlten.


Während sich die Ältere der beiden, Hanna Sturm, geb. 1891, nach einer harten Kindheit in Klingenbach bereits im ersten Jahrzehnt des Zwanzigsten Jahrhunderts der sozialen Idee verschrieb, als Arbeiterführerin gegen ausbeuterische Betriebe bis hin zur Organisation von Streiks kämpfte und schließlich alle sechs Jahre des Zweiten Weltkriegs im Konzentrationslager verbrachte, war die 1926 geborene und aus Nebersdorf stammende Käthe Sasso, geborene Smudits, noch ein halbes Kind, als die Nazis in Österreich einmarschierten. Als Mitglied der im Widerstand tätigen „Gruppe Gustav Adolf Neustadtl“ wurde sie mit 16 Jahren in Wien inhaftiert, erlebte die Folter der Schergen am eigenen Leib und tägliche Hinrichtungen von Schicksalsgenoss*innen.

Konstantin Milena Vlasich
Hanna Sturm 1_Webauflösung

Im KZ-Ravensbrück lernte sie schließlich die wesentlich ältere Hanna Sturm kennen, mit der sie sich auf Kroatisch unterhielt und eine lebenslange Freundschaft schloss.Beide Frauen überlebten den Terror. Hanna Sturm verewigte ihre Erinnerungen in dem Buch „Die Lebensgeschichte einer Arbeiterin; vom Burgenland nach Ravensbrück“, während Käthe Sasso im Zeitzeugenprogramm seit den Neuzigerjahren unzählige Veranstaltungen absolvierte. Für die Bühnenproduktion IICH WIDME MEINE ERINNERUNGEN DEN MENSCHEN DIESER WELT, die die Autobiografie von Hanna Sturm zur Grundlage hat und von einem Radiointerview ergänzt wird, das Franjo Bauer in den Sechzigerjahren des vorigen Jahrhunderts mit ihr führte, werden auch Teile eines über zweistündigen Interviews mit der mittlerweile 97jährigen Käthe Sasso eingebaut. Eingestreut in die Erzählungen der beiden Frauen sind kurze, prosaische wie lyrische Gedankensplitter von heute lebenden burgenlandkroatischen Autor*innen.


Die so entstandene Theatererzählung über zwei höchst bemerkenswerte Frauen, filmisch, musikalisch und erzählend aufbereitet, spannt den Bogen über ein gutes Jahrhundert österreichischer und internationaler Zeitgeschichte. Die ursprüngliche Produktion „Hanna und Käthe – Zwei Burgenland-Kroatinnen im Widerstand“ wurde 2018 von der KUGA initiiert und wird nun von der Theaterinitiative Burgenland – Landestheater der Autor*innen in einer überarbeiteten Version eigenverantwortlich auf die Bühne gebracht.