Burgenland.
Eine Farce

Uraufführung: 12.09.1991
Offenes Haus Oberwart (OHO)

Eine Satire zu 70 Jahre Burgenland

von Peter Wagner

Georg Kusztrich, Sonja Penz, Josko Vlasich und Hans Rosner / Masken: Elisabeth Preindl / Kostüme: Helga Schmidt / Licht: Gerhard Duffek / Produktionsassistenz: Brigitte Leimstättner / Regieassistenz, Einrichtung: Hans Panner / Bauten: Leo Bauer / Produktionsleitung: Horst Horvath / Bühne und Regie: Peter Wagner

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Manche Kritiker kamen nicht umhin, die Länge des Stückes (fast vier Stunden) mit bösen Blicken zu beäugen, aber die können einem fast leid tun. Die Zeit stand still, oder sie verging zu schnell oder zu langsam, wie auch immer. Die Konzeption der Bühne, die Nähe des Zusehers, die „Pausenmusik“ des Astor Piazzolla und die Geige, der Gesang des Enkels aus Amerika, das macht aus dem Saal im OHO eine Einheit. Der Zuseher konnte seine eigene Körperlichkeit beim Betrachten einbringen, lauthalses Auflachen, seufzen und betroffenes Verstummen. Die eigene Phantasie so angeregt, „dass man am liebsten mitspielen, mitreden hätte wollen“, so eine Stimme unmittelbar nach der Vorstellung.
Peter Wagner und sein Team haben dem Burgenland ein lebendiges, gegenwärtiges und fließendes Denkmal gesetzt. „35 Jahre meines Lebens habe ich bei der Entstehung dieses Stückes vor mir gesehen und ich habe zugegriffen. Und dann haben wir ein hartes Stück Arbeit geliefert.“ Und ein wunderbares Theater.
Seit seinem „angeblichen Durchbruch mit dem Stück ‚Lafnitz‘, was immer das sei“ wird sich auch die „Burgenland-Farce“ in die Kategorie Durchbruch einordnen. Was immer das sein mag. Peter Wagner wird ein Poet der Unterwelt bleiben, jener, die durch einen Fluss namens Styx getrennt, mit dem Begriff des Unterbewusstseins gleichgesetzt werden kann und muss. Wagner übersteigt Grenzen, blickt hindurch durch die Ketten des Ego, widmet sich dem Traum und der bedingungslosen Suche nach sich selbst. Das Theater ist seine Sprache: „Schreiben zeichnet das Leben – inszenieren begreift es. Ich habe noch vieles zu begreifen.”

Thomas Vlassits, GESCHRIEBENSTEIN

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