Nach der burgenlandkroatischen, der ungarischen sowie der Volksgruppe der Rom:nja, widmet sich die Theaterinitiative Burgenland / Landestheater der Autor:innen im Herbst 2025 mit der Uraufführung Der hölzerne Reifen. Die späte Heimkehr des Herrn Glück des mehrfach preisgekrönten burgenländischen Autors Heinz Janisch dem Thema der jüdischen Volksgruppe im Burgenland. Im Zentrum der Handlung steht Herr Glück, der an die reale Person des Israel Alfred Glück angelehnt ist. Dieser hatte mit seinem Büchlein Kindheit in Lackenbach. Jüdische Geschichte im Burgenland eine zentrale Inspirationsquelle für die vorliegende Produktion geschaffen.
Stück: Heinz Janisch / Inszenierung: Valentina Himmelbauer und Peter Wagner / Darsteller:innen: Myriam Angela, Raimund Brandner, Christoph-Lukas Hagenauer / Musik: Ferry Janoska – Bandoneon und Piano, Pia Onuska – Violine, Hannah Tamar Schilhan – Gesang / Videos – Kamera und Schnitt: Peter Wagner / Dramaturgie, Bühne und Intendanz: Peter Wagner / Komposition: Ferry Janoska / Lichtdesign und Produktionsleitung: Alfred Masal / Regieassistenz: Teresa Schmid /
Produktionsassistenz: Patrick Baumüller / Bauten und technische Abwicklung: Florian Decker, Jan Tomsits / Büro: Silvia Magdits
Eine Kooperation der Theaterinitiative Burgenland / Landestheater der Autor:innen mit dem Offenen Haus Oberwart.
Eintritt Premiere: VVK € 25,– / AK € 28,–
(*ermäßigt VVK € 23,– / AK € 26,–)
Eintritt: VVK € 22,– / AK € 25,–
(*ermäßigt VVK € 20,– / AK € 23,–)
* Ermäßigte Kartenpreise gelten für: OHO-Mitglieder, Ö1-Club-Mitglieder, AK-Card, Schüler:innen, Student:innen,
Zivil- & Präsenzdiener
Herr Glück sucht bei seiner Rückkehr nach Lackenbach nach Hinweisen auf die einst so lebendige, jüdische Gemeinde. Vergeblich, denn alles hat sich verändert: Das einstige Elternhaus ist nun ein Eissalon – ein Ort, der einen frösteln lässt. In der Begegnung mit Maria, der Eisverkäuferin, und einigen Musiker:innen, die im Hinterzimmer des Eissalons Halt gemacht haben, erinnert sich Glück an Geschichten aus seiner Kindheit, Familienfeste, alte Bräuche und Spiele. Jiddische Lieder wecken Erinnerungen, bis die Übergänge zwischen Gestern und Heute fließend werden. Figuren aus Glücks Vergangenheit tauchen im Geschehen auf und stürzen den alten Mann in einen Taumel aus den vielen schönen Erinnerungen seiner Kindheit, aber auch den bestürzenden Ereignissen, die zur Ausrottung seiner Familie durch die Nazis geführt haben. Und da begegnet ihm erneut ein hölzerner Reifen, Glücks geliebtes Spielzeug aus Kindertagen. Doch kann er ihn noch einmal ins Rollen bringen?
Israel A. Glück, geboren 1921 in Wien, verbrachte seine Kindheit und Jugend in der österreichischen Hauptstadt sowie bei den Großeltern im burgenländischen Lackenbach, wo die Familie oft während schulfreier Zeiten sowie an jüdischen Feiertagen zu Gast war. Nach mehrjährigem Aufenthalt in Dänemark unternahm Glück im Jahr 1943 den Versuch, illegal nach Palästina zu gelangen. Im Zuge dessen wurde er von den Deutschen verhaftet und nach Auschwitz deportiert. Mithilfe seines Zeichentalents überlebte er das KZ und gelangte schließlich nach Israel. Im Herbst 1995 besuchte er noch einmal Lackenbach, den Ort seiner Kindheit …
Der alte Nußbaum ist jetzt kahl –
er steht aber noch am selben Platz,
wo ihn mein Urgroßvater gepflanzt
hat. Nur anstelle des Ledergeschäfts
meines Großvaters befindet sich
jetzt eine Eisdiele.
Israel A. Glück reiste 1995 zurück nach Lackenbach, an den Ort seiner glücklichen Kindheitstage, der sich einerseits vertraut, aber auch fremd zeigte.